Was bedeutet Schematherapie?

Die Schematherapie (nach Jeffrey Young) ist eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Problematische Verhaltensmuster und Schwierigkeiten, denen Menschen wiederkehrend im Leben begegnen, werden vor dem Hintergrund –meist schmerzhafter –biographischer Erfahrungen verstanden. Diese sehr prägenden, biografischen Erfahrungen aus der Kindheit und Jugend sorgen dafür, sich im Hier und Jetzt unbewusst nach „alten Regeln“ zu verhalten, welche ungünstig sind und oft dazu führen, dass sich Krankheitssymptome, wie z.B. depressive Symptome entwickeln. Ziel der Schematherapie ist es, gemeinsam die hinderlichen Muster vor dem Hintergrund der biographischen Erfahrungen zu verstehen, zu erkennen und gesunde Auswege zu finden. Die Schematherapie richtet sich insbesondere an Menschen mit Persönlichkeitsstörung und-akzentuierung sowie an Menschen, die an immer wiederkehrenden, langjährigen psychischen Problemen leiden.

Wie wird Schematherapie eingesetzt?

Die Schematherapie verbindet emotionsfokussierte Klärung und Veränderung und kann somit frühe Beziehungserfahrungen korrigieren. „Mit erlebnisaktivierenden Techniken werden alte Muster gezielt, aber kontrolliert aktiviert, neu bewertet und modifiziert. Die Beziehungsgestaltung mit der Idee einer „begrenzten Nachbeelterung“ orientiert sich an pädagogischen Modellen und versucht die Grundbedürfnisse der Patienten bewusst zu machen und modellhaft zu befriedigen. Anschließend werden die neuen Erfahrungen mit Verhaltensexperimenten in den Alltag übertragen“ (Roediger, E., 2015).

Roediger, E. (2015). Schematherapie. In Verhaltenstherapiemanual (pp. 393-399). Springer, Berlin, Heidelberg.

Young, J. E., Klosko, J. S., Weishaar, M. E., & Kierdorf, T. (2005). Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch. Paderborn: Junfermann, 600.


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